Der Baukörper nimmt mit seiner städtebaulichen Stellung und plastischen Ausformulierung seine Aufgabe als wichtige Institution im öffentlichen Stadtraum wahr. Trotz flexibler Organisation im Inneren wirkt der Baukörper mit einer identitätsstiftenden Fassade. Die großzügige, lichtdurchflutete Erschließungsschicht als Rückgrat zwischen Alt- und Neubau dient der Orientierung und als Verteiler im Gebäude. Der Baukörper ist funktional organisiert und bietet übersichtliche und klare Adressen für die Nutzer. Der Neubau ergänzt den denkmalpflegerisch erhaltenswerten Bau. Es entsteht ein kompaktes, selbstbewusstes Ensemble. Das gestaffelte Volumen fügt sich stimmig und proportional in die Situation ein.
© Schenker Salvi Weber, feld72 . Published on May 22, 2013.
STÄDTEBAU / PLATZEBENE
Das vorgeschlagene Projekt formuliert klare Adressen. Die Schnittstellen zwischen den Nutzern und Geschossen werden räumlich, funktional und übersichtlich gelöst. Die Anordnung der vertikalen Erschließungen garantiert eine effiziente Wegeführung im Gebäude. Auf den Geschossen entstehen entlang der Fassaden Aufenthaltszonen mit gutem Bezug zum Außenraum. Die Platzebene wird räumlich in das Gebäude fortgesetzt und begleitet die Besucher in die lichtdurchflutete Shoppingmall. Die erdgeschossig eingeschnittene Glasfassade dient als Gelenk zwischen Rochusplatz & Erdbergstraße, artikuliert die Zugänge und vermittelt zwischen den angrenzenden Räumen. Ein Restaurant an prominenter Stelle profitiert hier von seiner exklusive Lage und bespielt die Stadtebene.
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RAUMKONZEPT / ARCHITEKTUR
Der Haupteingang zum Postgebäude liegt in zentraler Lage an der Ecke Rasumofskygasse / Rochusplatz. Eine großzügige Treppe in der 2-geschossigen Lobby erschließt das 1.Obergeschoss, welches als Verteilergeschoss dient. Entlang des geschützten Altbaus wird in der mehrgeschossigen, atriumartigen Fuge zwischen Alt & Neubau die zentrale Erschliessung eingebunden. Es entsteht ein eigenständiger von Tageslicht durchfluteter, kommunikativer Raum. Zeitgleich vermittelt die Treppenanlage in dieser Multizone zwischen den unterschiedlichen Höhen von Alt und Neu. Die Treppenanlage bildet hier mit den Lift und Sanitäranlagen einen kompakten, langgezogenen Kern. Die Innere Fassade welche sich von Aussen in den Innenraum fortsetzt stellt die Raumgrenze und das Gegenüber des Bestandbaus dar. Die Treppen bilden mit den Lift und WC-Anlagen je einen kompakten Kern und gliedern die polygonale Grundrissfigur. Ihre strategische Positionierung an den neuralgischen Punkten gewährt eine optimal flexible Teilung der Geschossflächen für die Abteilungen oder eine spätere ́Multitenant-Vermietung ́.
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BAUKÖRPER / FASSADENKONZEPT
Der Baukörper nimmt den polygonalen Grundstückszuschnitt auf und entwickelt daraus einen gestafffelten, wohlproportionierten Stadtbaustein. Der Rochusplatz erhält einen entspannten räumlichen Abschluss. Der Baukörper vermittelt mit seiner homogenen, tektonischen Fassade und den erdgeschossigen Glaseinschnitten in die Erdbergstrasse.
Jedem Büroraster wird ein trapezförmiges Lüftungselement zugeordnet. Der Verlauf von rechtwinkligem zu konischem Zuschnitt bildet mit einfachen Mitteln eine sich bewegende Fassadenstruktur. Von Innen erhält so jedes Büro einen einzigartigen Ausblick. Die Perforationen der Lüftungselemente sind bei geöffnetem Lüftungsflügel von Innen erlebbar. Die farblich mit der Fassade abgestimmten Ausstellmarkisen verändern temporär die Wahrnehmung des eleganten Fassadenbildes.
Aufbauend auf dem Büroraster von 2,70m bietet sich dem Nutzer hinter der klar strukturierten Hülle eine maximale Flexibilität.
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HOFGESTALTUNG
Der westlich gelegene Innenhof ist direkt aus dem 2.OG begehbar und dient als Pausenraum unter freiem Himmel. Holzsitzbänke und Pflanzen bieten eine angenehme Aufenthaltsqualität in unmittelbarer Lage. Der östlich gelegen Innenhof wird als ́japanischer ́Garten interpretiert. Die geometrische Zeichnung der Kiesflächen wird durch freie geformte Biotope und Felsformationen gebrochen. Den Arbeitsplätzen wird ein erholsamer Anblick geboten.
Die grosszügigen Oberlichter je Innenhof dienen der natürlichen Belichtung der Shoppingmall und setzten die unterschiedlichen Nutzergruppen des Gebäudeensembles in Kontakt. Die rund um die Oberlichter gepflanzten Farngräser tragen eine frische grüne Farbigkeit in die Anlage.
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DACHGESCHOSS / VORSTAND& PRESSE
Das gestaffelte Dachgeschoss (Vorstand und Presse) bietet einen allseitigen Blick auf Wien. Die kompakte Organisation rund um den westlichen Lichthof bildet die oberste Raumschicht des Gesamtbaukörpers. Der exklusive, direkte Zugang aus der erdgeschossigen Eingangsebene (Aufzug) wird durch grosszügige den Vorstandsbüros vorgelagerte Terrassen abgerundet. Diese Atmosphäre bietet die ideale Basis um wohlüberlegte Entscheidungen zu fällen und Direktiven vorzugeben. Der repräsentative Pressebereich wird in die bestehende Dachstruktur im Altbau eingefügt. Mittels Schiebewänden stehen die Raumsequenzen in direktem Bezug. Vom ́Grossevent ́ bis zu informellen Workshops wird der Presse eine multifunktionale Fläche geboten. Mittels eines langgezogenen Oberlichts wird die Presseabteilung natürlich belichtet. Die Dachterrasse ergänzt hier das reichhaltige Raumangebot.
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RAUMKONZEPT / SHOPPINGMALL
Die Shoppingmall entwickelt sich ausgehend vom Rochusplatz in einen 3-geschossigen zentral belichteten großzügigen Galerieraum. Die erdgeschossigen Fassaden laden zum Eintreten ein und binden mit ihren kommunikativen Nutzungen (Gastronomie) an die Stadtebene an. Vielfältige Sichtbezüge von der Mall zum Außenraum dienen der Orientierung und führen zu einer angenehmen Raumstimmung. Die dynamische Ausformulierung der Galerien schafft eine identitätsstiftende Raumsequenz und setzt die Mall von den Untergeschossen bis hin zu den Höfen im 2.Obergeschoss in eine räumliche Beziehung. Die Mall wird direkt an den Grete Jost Park angebunden.
© Schenker Salvi Weber, feld72 . Published on May 22, 2013.
WIRTSCHAFTLICHKEIT / STRUKTUR / VERMIETUNG
Die Kompaktheit des Gebäudes und die übereinanderliegende statische Struktur garantieren wirtschaftliche Erstellungskosten. Die Haustechnikinstallationen (Erschließungskerne) liegen übereinander und sind gut zugänglich. Die angebotenen Verkaufsflächen bilden eine heterogene Mischung um flexibel auf den Markt (Vermietung) reagieren zu können. Gemäß dem Prinzip der Systemtrennung werden Nutzungs- und Bauelemente unterschiedlicher Lebensdauer in der Planung und Realisierung strukturell getrennt.
© Schenker Salvi Weber, feld72 . Published on May 22, 2013.
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